Dort, wo sich das aus zehn Ortschaften bestehende Gemeindegebiet von Scharbeutz erstreckt, befand sich schon vor rund 1000 Jahren eine slawische Siedlung mit dem Namen “Scorbuze”, aus der sich das moderne Ostseebad Scharbeutz, so wie Sie es heute erleben, entwickelt hat. Im 12. Jahrhundert nahmen Westfalen, Friesen, Sachsen und Holsten unter der Herrschaft von Graf Adolf II von Schauenburg und Holstein, dem Gründer der Hansestadt Lübecks, zahlreiche Ländereien in Besitz. Scharbeutz und einzelne benachbarte Orte finden im 13. Jahrhundert erstmals urkundliche Erwähnung. Die Kartause Ahrensbök bestimmte im 15. Jahrhundert über die Region, im 17. Jahrhundert war der Einfluss des Königreichs Dänemark spürbar. Im 19. Jahrhundert führten Autonomiebestrebungen der Küstenregionen zu einer eigenständigeren Entwicklung der oldenburgischen Seebäder, darunter auch Scharbeutz und Haffkrug. Der von dem Hamburger Kaufmann Charles Kelley initiierte Bau des Augustusbades wurde im Jahr 1850 fertig gestellt, damit wurde der eigentliche Grundstein für die Entwicklung des Seebads Scharbeutz gelegt. Ebenso wie das im Jahr 1840 eröffnete Elisabethbad in Haffkrug förderte das Augustusbad den wirtschaftlichen Aufschwung von Scharbeutz durch den sich entwickelnden Tourismus. Schon Albert Einstein wusste die gesundheitsfördernde Wirkung der Ostseeluft und den besonderen Charme von Scharbeutz zu schätzen: In den 1920er Jahren genoss er einige Male jeweils im Sommer einen mehrwöchigen Aufenthalt in dem idyllischen Badeort. Die Kriegs- und Nachkriegsjahre brachten schwere wirtschaftliche Einbußen für die Region, erst seit den 1950er Jahren ging es wieder aufwärts. Im Jahr 1974 wurde die Großgemeinde Scharbeutz gegründet, und den damals verantwortlichen Gemeindevertretern kann man aus heutiger Sicht für ihre kluge Weitsicht dankbar sein, hat sich die Gemeinde doch seither in positiver Weise weiter entwickelt.